Wow - So viele neue Schiedsrichter*innen
Anwärter*innen Lehrgang am Gymnasium Lerchenfeld
„Wow, sind das viele Anmeldungen“ ... “Kriegen wir das alles überhaupt in einem Raum unter?“ ... „Bekommen wir die Regeln mit so vielen Leuten in der Zeit vermittelt?" ... "Es werden bestimmt viele Fragen kommen!“
Diese und viele weitere uns selbst gestellte Fragen haben wir versucht, im Vorfeld zu beantworten, und zugegebener Maßen eher versucht uns selber zu beruhigen ... Bei einer stolzen Anmeldezahl von 60 Teilnehmer*innen bei einem einzigen Anwärter*innenlehrgang ist dies auch nicht verwunderlich.
Nachdem wir den ersten Aufbaustress am Freitag überwunden hatten, begann für uns Referenten die mentale Vorbereitungsphase auf den bevorstehenden Lehrgang. Während der letzten technischen Checks kam auch schon ein Ehrengast durch die Tür: Unser aktiver Bundesligaschiedsrichter aus Hamburg, Patrick Ittrich.
Sobald sich alle mit den ersten Getränken versorgt hatten, begrüßte der Lehrgangsleiter Sven Reinhart die Schiedsrichteranwärter*innen zum Lehrgang und führte eine kleine Vorstellungsrunde durch. Patrick Ittrich erklärte sich ebenfalls bereit, ein paar Worte über die Vorzüge unseres Hobbys zu sagen. Seine motivierenden Worte waren für die jungen Leute in diesem Raum eine wichtige Inspiration für die Vorzüge ihrer bevorstehenden Ausbildung. Den ersten Abend beendeten wir anschließend mit den ersten 5 Regeln: Abstoß, Eckstoß, Einwurf, Freistoß und Strafstoß. Hier war für jeden schon etwas Neues und Unbekanntes dabei.
Der Samstag ist immer der Hauptlehrgangstag und verlangt von den Teilnehmer*innen, aber auch von den Referenten alles ab. Immerhin gehen wir insgesamt 7 weitere Fußballregeln durch. Viele davon sind nicht nur für die Prüfung, sondern für das grundsätzliche Verständnis beim Pfeifen eines Spieles wichtig. Der Höhepunkt der abverlangten Konzentration gipfelte dann in die Regel 12 - "Foulspiel und sonstiges Fehlverhalten". Wann gibt es einen direkten Freistoß? Wann einen indirekten? Was genau ist eine Notbremse? Was ist ein sogenannter „Aussichtsreicher Angriff“? Und wie war das nochmal mit dem Handspiel? Viel drin in nur einer Regel, die definitiv den komplexesten Teil des Fußballs ausmacht. In der Folge mit einem Brötchen auf die Hand und einer Mittagspause gestärkt endete der Tag dann am späten Nachmittag mit den Prüfungsvorbereitungen.
Am Sonntag geht es um die verblieben beiden Regeln. Die Regel 5 - "Schiedsrichter" und Regel 6 - "Weitere Spieloffizielle" sind die wichtigsten für jeden und somit auch die neuen Schiedsrichter*innen. Kein Wunder, das sagt ja schon der Name dieser Regeln: Es geht um uns, um unseren Job auf dem Spielfeld. Den Grund, warum in dem Moment alle in den Lehrgangsräumen saßen. Die Rolle, die allen Fußballspielenden das Spielen überhaupt erst ermöglicht. Wann und was genau darf der*die Schiedsrichter*in machen und was eben auch nicht.
Was für ein perfekter Ausklang für den Durchlauf der insgesamt 17 Regeln!
Nach den Regeln wurde noch ein wenig spielerisch geübt, um sich ein wenig in die Prüfungssituation hineinzuversetzen und vor allem die Sprache der theoretischen Fragen kennenzulernen. Nach der Mittagspause stand dann die besagte Prüfung an. Kirstin Warns-Becker (VSA Hamburg) war zur Prüfungsabnahme vorbeigekommen und begleitet alle Lehrgangsteilnehmer*innen durch die Fragen. Vielen Dank an dieser Stelle.
Ein besonderer Dank gilt auch dem Gymnasium Lerchenfeld, die es uns ermöglicht haben, in Ihren Räumen diesen Lehrgang durchzuführen. Auch an die vielen fleißigen Helfer, die zum Brötchen schmieren vorbeikamen: Danke, ohne euch geht sowas nicht!
Am Ende konnten wir 57 neue Schiedsrichter*innen gewinnen, begrüßen sie ganz herzlich in unseren Reihen und gratulieren ihnen zu diesem besten und wundervollsten Hobby. Wir stehen nun alle zusammen für die schönste Nebensache der Welt in höherer Verantwortung und sorgen jedes Wochenende dafür, dass Fußballspiele nach Regeln und fair durchgeführt werden können. Allen wünschen wir jederzeit "Gut Pfiff"! Danke für diesen großartigen Lehrgang, der trotz der hohen Anzahl an Leuten für uns Referenten sehr angenehm war.
Jouri Savitchev (BU)