BSA Nord meets NTKFA und KSA OH

Der Lehrgang startete mit einem Kennenlernen bei Speis und Trank im „Café Del Sol“ unweit der Sportschule in Hamburg-Jenfeld. So waren die Anreisestrapazen der Thüringer schnell vergessen und auch die anderen Teilnehmer ließen es sich schmecken, bis zum Nachtisch eine Regelarbeit gereicht wurde.

Das erste Zusammentreffen wurde dazu genutzt, um Wünsche und Erwartungen an die bevorstehenden Schulungstage zu äußern. Diese wurden berücksichtigt und kurzfristig in das Rahmenprogramm integriert. Lehrgangsleiter Patrick Hiebert steuerte selbst den Programmpunkt „Frühsport“ für den Samstagmorgen um 07:00 Uhr bei.

 

Nach der ersten Nacht im „Sporthotel Hamburg“ und dem morgendlichen Anschwitzen auf der Sportanlage des HFV kristallisierte sich Thilo Raback vom NTKFA beim gemeinsamen Frühstück als wahrer Stand-up-Comedian heraus.

Anschließend moderierte Sven Reinhart (Lehrwart und stellvertretender Obmann des BSA Nord) einen Konformitätstest. Vor allem die Szenen zur neusten Auslegungsweise der Abseitsreglung sorgten nach der Besprechung sicherlich für mehr Klarheit im Umgang mit der Abseitsbewertung in der laufenden Saison. Maurice Moszczynski hielt nachfolgend einen interaktiven Vortrag zum Thema „Persönlichkeit eines Schiedsrichters“. Dieser beinhaltete unter anderem die Durchführung eines Persönlichkeitstests. So konnten sich die Unparteiischen in Kleingruppen auf ihren Ergebnissen basierende Zielsetzungen für ihre anstehenden Spielleitungen erarbeiten.

Highlight des Tages war die gemeinsame Beobachtung der Spielleitung von Denny Heise. Thilo Raback und Maximus Exel komplettierten das Gespann aus Thüringen und assistierten Heise bei der Bezirksligabegegnung zwischen den 1. Herren des Glashütter SV und den 3. Herren des FC St. Pauli. Die sehr ansehnliche Leistung der Schiedsrichter wurde auf Kamera festgehalten, um eine Videoanalyse am nächsten Morgen zu gewährleisten. Unmittelbar nach dem Spiel erhielten die Unparteiischen Feedback im offiziellen Beobachtungsgespräch von Paul Baudis und von den anderen Lehrgansteilnehmenden. Trotz der Anweisung von Pascal Miklis (Nachwuchskoordinator des BSA Nord) auch positive Aspekte der Spielleitung herauszuheben, durften Heise und sein Team unter Beweis stellen, dass sie – wie für Schiedsrichter typisch – sehr kritikfähig sind.

Als Tagesabschluss stand ein Besuch im Volkparkstadion mit anschließendem Bummeln über die Reeperbahn an. Erfreulicherweise konnte Patrick Hiebert an diesem Abend beobachten, wie der KSC dem HSV unterlag, Tobias Reichel sich in die Review Area begab und seine Schützlinge sich pünktlich zur Bettruhe wieder im Sporthotel einfanden.

 

Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen fand die Videoanalyse ausgewählter Szenen aus der Spielleitung vom Vortag statt. Moszczynski und Baudis hatten das Videomaterial gefiltert und aufbereitet. Getroffene Entscheidungen von Heise und seinem Team, die bisher nicht ausschließlich auf Zustimmung gestoßen waren, konnten per Zeitlupe und Zoom aufgelöst werden. Darüber hinaus konnten die bereits am Spieltag gegebenen Hinweise und Tipps in Bezug auf das Stellungsspiel und die Präsentation von persönlichen Strafen mit Videosequenzen nachträglich verifiziert werden.

Gekrönt wurde der Lehrgang durch die gemeinsame Beobachtung der Spielleitung von Oliver Knoll und seinen Assistenten Moritz Meier und Johannes-Benedikt Fritze aus dem KSA OH. Auch sie durften eine Bezirksligabegegnung zwischen zwei dem HFV angehöriger Teams leiten. In der packenden und intensiven Paarung zwischen den 1. Herren des SV Uhlenhorst-Adler und den 1. Herren des TSC Wellingsbüttel griff Knoll gleich fünf Mal zur gelben Karte. Beobachter Augustat meinte, Knoll und sein Team haben während der Spielleitung das in den Lehrteilen des Lehrgangs erworbene Wissen sofort umsetzen können. Auch in Bezug auf die Zielsetzungen aus der Kleingruppenarbeit zum Thema „Persönlichkeit des Schiedsrichters“ habe er schon Teilziele erreichen können, sagte Knoll selbst. Jedenfalls werde ihm der von hohen Bauwerken umgebene Platz in der Beethovenstraße lange in Erinnerung bleiben. In Ostholstein gäbe es neben dem „Fußballacker“ höchstens eine Kabine und ein Vereinsheim, sonst nichts. An Fans, die von ihren eigenen Balkonen aus das Spielgeschehen Beobachten, sei dort nicht zu denken.

 

In Anbetracht der vielen Erkenntnisse dieses ereignisreichen Wochenendes lässt sich eines mit Sicherheit sagen: Die Pfiffe in Thüringen erklingen ohne Dialekt und in Ostholstein gibt es allwöchentlich die gleichen Diskussionen um Spielkleidung und Ausrüstungsgegenstände wie in Hamburg. Über die Bewertung von Spielszenen wird auch anderswo ausufernd diskutiert und Einigkeit herrscht nur selten. Irgendwie ist das beruhigend zu wissen, oder?

 

Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. Es war schön mit Euch!

Valentin Geiger (BSA Nord)