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von Alexander Nehls

Air Forces Inter-Nation Indoor Soccer Turnier

Internationales Luftwaffenturnier im Hallenfußball

Vom 23.9.2013 bis 26.9.2013 fand auf der Ramstein Air Force Base bei Kaiserslautern das Air Forces Inter-Nation Indoor Soccer Turnier statt. Durch einen Zufall hatte ich von diesem Turnier erfahren und war von meiner Chefin angesprochen worden, ob ich dort nicht als Schiedsrichter fungieren wolle. Diese Chance ließ ich mir nicht entgehen und sagte zu.

Also ging es am 23.9. am sehr frühen Morgen auf die Autobahn nach Köln, wo sich das gesamte Team der deutschen Luftwaffe traf, sowohl die Damen-, als auch die Herrenmannschaft, um gemeinsam nach Ramstein zu reisen. Als wir am Mittag dort ankamen, bezogen wir unsere Unterkünfte, wurden in die Liegenschaft eingewiesen und dann begannen auch schon die Turniervorbereitungen.

Beim Technical Meeting wurden mit den Veranstaltern, den Teamchefs und den Schiedsrichtern der sechs teilnehmenden Nationen (USA, Groß-Britannien, Niederland, Belgien, Polen und Deutschland) die Regeln für das Turnier festgelegt und letzte Fragen geklärt. Das danach stattfindende Schiedsrichtertreffen diente der gegeneitigen Vorstellung der 12 Schiedsrichter aus den 6 Nationen und der Einweisung durch den US-Amerikanischen Head-Referee.

 Es wurden daraufhin Schiri-Teams zu je drei Mann gebildet. Jeweils zwei Schiedsrichter waren auf dem Parkett und einer war außerhalb für die technischen Fragen wie Zeitnahme, Ergebnisanzeige und Überwachung der Zeitstrafen zuständig. Ein Schiedsrichter-Team bekam jeweils ein Ansetzungspaar zugeteilt und tauschte regelmäßig durch. So leitete ein Team zum Beispiel erst das Damenspiel Niederlande gegen USA, und dann direkt im Anschluss das Herrenspiel. Ich selbst war mit einem englischen und einem niederländischen Schiedsrichter als Team eingeteilt.

Die Spiele waren auf 2x12 Minuten angesetzt, gespielt wurde auf 20 x 40 Metern mit den 5m-Kleinfeldtoren. Woran man sich bei diesem Turnier gewöhnen musste, war beispielsweise die 4-Sekunden-Regel für Ballkontrolle durch den Torwart, egal ob er den Ball in der Hand hatte, oder nur am Fuß. Diese Regel wurde durch offenes Zählen mit den Fingern am gestreckten Arm umgesetzt, was immer wieder ein konsequentes "sich ermahnen" vorraussetzte, um den Arm zu heben.

Aber im Laufe der drei Spieltage pegelte sich das alles ein und es fand sich ausreichend Zeit für Gespräche mit den anderen Schiedsrichtern, über Ausrüstung, Ansetzungsgepflogenheiten, Aufstiege und Verbandsstrukturen. So ist in England zum Beispiel das Schiedsrichterwesen deutlich straffer organisiert als in Deutschland. Dort gibt es im wesentlichen nur 2 Organisationebenen, den Bezirk und dann direkt die FA (vergleichbar mit dem DFB). Die Kreis-, Landes- oder Regionalverbandsebene existiert dort nicht. Für den Aufstieg in die nächsthöhere Liga sind dort pro Jahr eine mindestanzahl an beobachteten Spielen und die Teilnahme an zentralen Trainings- und Prüfungstagen relevant. Das Alter ist dort so gut wie egal, so dass man auch noch mit jenseits der 30 zum Beispiel in die 2. Liga aufsteigen kann.

Um auch die Spieler in diesem Bericht nicht gänzlich zu vernachlässigen sei gesagt, dass die deutsche Damenmannschaft der Luftwaffe, trainiert und auf dem Feld angeführt von Kerstin Stegemann das Turnier souverän mit ungefähr 70:2 Toren gewann. Gespickt mit ehemaligen Bundesliga- und Nationalspielerinnen war das auch nicht anders zu erwarten. Die Herrenmannschaft der Luftwaffe, im Kern zusammengesetzt aus Landesligaspielern aus ganz Deutschland kam auch bis ins Finale und musste sich dort aber dem polnischen Team mit 2:1 nach Verlängerung geschlagen geben. Nichtsdestotrotz war es eine klasse Leistung, wenn man bedenkt, dass sich die Jungs am Montag das erste Mal getroffen hatten.

Im Großen und Ganzen waren es vier ereignisreiche Tage, an denen man viel Neues erfahren, viel lernen und interessante neue Bekanntschaften machen konnte. So wurden einige Schiedsrichter, unter anderem auch ich, vom Head Referee dazu eingeladen im nächsten Frühjahr das Europa-Turnier der US Air Force High Schools zu pfeifen. Nach einem Abschlussdinner und einer angemessenen Abschlussparty begaben sich dann am Donnerstag alle Teilnehmer wieder auf den Weg nach Hause.

Florian Henseke, SV Uhlenhorst-Adler

 

Hier das deutsche Team:Komplettes Team Deutschland

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